- Niederländisch-Französischer Krieg
- Holländischer Krieg
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Niederländisch-Französischer KriegDer 1672 beginnende Krieg zwischen den Generalstaaten, den Vereinigten Niederlanden, und Frankreich betraf durch diplomatische Winkelzüge, rasche Frontenwechsel der Bündnispartner und viele Nebenschauplätze bald ganz Europa. Immer wieder spielte auch der Kampf um die überseeischen Interessensphären eine Rolle. Kaiser Leopold I. zögerte lange mit einer Parteinahme, da sich in Ungarn eine von Frankreich unterstützte Opposition gegen ihn erhob. Die Reichsfürsten waren uneins: Köln und Münster erhofften sich Vorteile am Niederrhein, Bayern stand auf der Seite Frankreichs, allein Brandenburg unterstützte die Holländer, wurde aber später durch den Einfall Schwedens im eigenen Land gebunden.Frankreich eröffnete 1672 den Krieg gegen Holland, das von Ludwig XIV. als Erzfeind Frankreichs angesehen wurde, nachdem sich England wieder auf die Seite Frankreichs geschlagen hatte. Außerdem erschien die Situation günstig, da die Vereinigten Niederlande innerlich gespalten waren in eine republikanische Partei und in die Anhänger Oraniens, die Befürworter einer starken Statthalterschaft. Die Franzosen griffen mit ihren Verbündeten von Kleve her an und konnten rasche Erfolge verzeichnen. Allerdings erzielte die französisch-englische Flotte keinen ausschlaggebenden Erfolg; ein Volksaufstand hatte Wilhelm III. von Oranien an die Macht gebracht, und die Niederländer griffen zu einer Taktik, die für das feindliche Heer unüberwindlich war, sie durchstachen die Dämme und setzten weite Teile des Landes unter Wasser.Der Krieg konzentrierte sich dann auch auf die Ostgrenze Frankreichs, auf Lothringen und das Elsass. Wilhelm brachte eine Koalition mit Brandenburg, Österreich, Spanien und dem Reich zustande. 1674 wurde der Reichskrieg erklärt; obwohl die Armeen recht erfolgreich waren, war eine Revision der Ergebnisse des Westfälischen Friedens doch nicht zu erreichen. Letzten Endes siegte Frankreich, das Schweden und Polen als Bundesgenossen gewonnen hatte, auf diplomatischem Feld gegen die uneinigen Allianzen. Der Frieden von Nimwegen 1678/79 brachte Frankreich weitere Teile Westflanderns (Cambrai) und die spanische Freigrafschaft Burgund (Franche Comté) ein. Die Vereinigten Niederlande wurden restituiert, waren nun aber zur Neutralität verpflichtet.
Universal-Lexikon. 2012.